Das Gelände

In den frühen Achtzigern konnte man neben dem Martin Gropius Bau, der damals gerade als Ausstellungsort neu entdeckt worden war, auf einem für Westberlin so typischen Brachgelände, das angrenzend zur Mauer verwildert wie zugewachsen war, bei Strappsharry gegen einen geringen Obolus in einem alten Opel Ascona ohne Nummernschild das Autofahren üben und sich dabei irgendwo hinträumen, denn die zum Fahren grob befestigten Kehren auf diesem Gelände befanden sich inmitten eines wuchernden Grüns, eingebettet zwischen Anhalter-, Wilhelm- und heutiger Niederkirchnerstrasse; ein Niemandsland, dessen Zukunft auch gedanklich noch nicht erschlossen war und dessen Vergangenheit in einer Art Dornröschenschlaf vor sich hinschlummerte, wo es aber nichts Verwunschenes, sondern nur Vergessenes gab. Das Wiederentdecken und zum Sprechen bringen von verschütteter, zugewachsener Geschichte war damals mit Verve Credo der Zeitschrift Ästhetik & Kommunikation, die Beiträge "zur politischen Erziehung" formulierte, und einer der Herausgeber D. Hoffmann-Axthelm, der als Stadthistoriker/-planer wie Architektur-Kritiker reüssierte, dachte als einer der ersten öffentlich nach, dass es jetzt an der Zeit sei, diesen Ort als einen der Erinnerung zu kennzeichnen, an dem nicht nur das, was bis heute einzig ist, mitausgedacht sondern auch ausgeführt worden ist.
Kurzinfos
- Deutschland 2014
- Laufzeit: 90 min
- Regie: Martin Gressmann
- Mit: ,
- Startdatum: 09.11.2016
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