Gegen die Wand

Gegen die Wand
Cahit Tomruk, 40, ein desillusionierter Alkoholiker, und Sibel, 20, die ihrem traditionellen Elternhaus entfliehen möchte, lernen sich in einer geschlossenen Abteilung kennen, sie haben beide einen Selbstmordversuch hinter sich. Sibel bittet Cahit, mit ihre eine Scheinehe einzugehen. Er willigt ein und verliebt sich schließlich in sie, während sie ihre Freiheit genießt.

Internationale Filmfestspiele Berlin 2004, Goldener Bär für den Besten Film

Kurzinfos

  • D 2003
  • FSK (frei ab): 12
  • Laufzeit: 121 min
  • Regie: Fatih Akin
  • Mit: Birol Ünel, Sibel Kekilli, Catrin Striebeck, Güven Kirac,
  • Filmwebseite

Meinungen und Kommentare zum Film

(Aktuelle Bewertung: 4 von 5 Augen bei 22 Bewertungen. 4 Kommentare. )

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barbar antialien am 30.10.2004 11:50

mirror of the life

ufo am 28.07.2004 16:13

grosses gefühlskino... obwohl der film teilweise reichlich überinszeniert ist, erreicht er doch ein wichtiges ziel: er berührt, geht unter die haut, macht freude und schmerzt. eine wohltuende bereicherung gegenüber den massenproduktionen. unbedingt sehen!

FF am 24.03.2004 08:39

großer, ganz großer Film

Digger am 20.03.2004 11:55

?Weißt Du überhaupt, was Liebe ist? Liebe ist wie ein Karussel und es dreht sich. Aber Du drehst Dich nur im Kreis und Dein Pferd ist aus Holz.?
Gegen die Wand (Fatih Akin, Deutschland 2003)

Cahit (Birol Ünel) und Sibel (Sibel Kekilli treffen sich im Flur eines Krankenhauses. Beide haben einen Selbstmorversuch hinter sich. Beide sind Deutsche türkischer Herkunft. Sonst haben sie nicht viel gemein. Und dennoch willigt der lebensmüde Alkoholiker Cahit auf das Drängen des jungen Mädchens hin ein, mit ihr eine Scheinehe einzugehen, um den strengen Eltern etwas vorzuspielen und der wilden Tochter ein freizügiges Leben zu ermöglichen. Und die Eltern glauben das Theater und willigen trotz großer Skepsis ein. Immerhin ist er ja Türke? Beide ziehen also zusammen, das verwahrloste Zimmer des hervorragend gespielten Deutschtürken, der von der viel jüngeren Sibel erst befremdet, dann aber zunehmend fasziniert ist, wird aufgeräumt und beide leben in freundschaftlicher Koexistenz nebeneinander und miteinander. Leider merkt sie erst, was sie an ihm hat, als es zu spät ist und er ins Gefängnis muß. Sie ist ihm Hoffnung, geht ins innere Exil nach Istanbul und hat schwer mit dem Leben zu kämpfen, findet sich aber zuletzt doch zurecht ? ohne Cahit.
Gegen die Wand ist ein Film über die Schwierigkeiten des Lebens und zugleich über die Träume der Menschen. Er erzählt von der Trostlosigkeit des einsamen Trinkers, der durch einen Zufall zu neuem Leben erwacht und in einer Frau so viel Kraft findet, daß er ? der noch eben Selbstmord begehen wollte ? sogar eine lange Haftstsrafe übersteht. Er beschreibt den angestrengten Versuch der lebenslustigen und doch suchenden jungen Frau, das Leben zu spüren, aus dem Korsett der Familie auszubrechen und sich selbst zu erfahren. Er handelt auch vom deutsch-türkischen Zusammenleben, von einer Kultur inmitten einer anderen, von zweisprachigen Heiratsanträgen und von der unterschiedlichen Identitäten der Deutschtürken. Aber es ist eben kein Film über Türken in Deutschland. Akins Film hat viele Facetten, genauso wie seine beiden Hauptdarsteller, die für die Rollen gemacht zu sein scheinen. Beide strahlen so viel Trotz aus, daß der Film letzten Endes eine lebensbejahende Botschaft transportiert. Das Leben ist nicht einfach. Aber Liebe ist stärker als der Tod. Diese Aussage in einen spannenden und schönen Film mit enormer Glaubwürdigkeit und ohne jeden Kitsch gewandelt zu haben, dafür ist der Goldene Bär nicht zuviel.