Hunger

HUNGER ist der erste Langfilm des Künstlers Steve McQueen (SHAME / 12 YEARS A SLAVE), der die Situation von IRA-Kämpfern in der britischen Haft und den kollektiven Hungerstreik um Bobby Sands (Michael Fassbender) Anfang der Achtziger zum Anlass nimmt, um über existentielle und historisch-politische Fragen gleichermaßen in einer dezidiert poetischen Form nachzudenken. Das Leitmotiv unserer Reihe Uncut - Die Ästhetik der schnittlosen Montage ist in HUNGER nicht nur in Bezug auf die 22-minütige Dialogszene zwischen Sands und einem irischen Priester (Liam Cunningham) - dem Herzstück des Films - interessant, sondern lässt sich auch als ästhetisches Konzept verstehen, welches Drastik als Mittel der Wertschätzung einsetzt, als unbedingten Willen zum genauen Hinsehen. Film wird hier auf die Möglichkeiten der Unmittelbarkeit abgeklopft, die extrem physische Inszenierungsweise dient einem Entwurf von Kino, das körperlich affizieren anstatt betäuben, geistig fordern anstatt zerstreuen will und somit zu mehr wird, als zu einer bloßen Abbildung: zu einer Aufgabe.
Kurzinfos
- Großbritannien 2008
- Laufzeit: 96 min
- Regie: Steve McQueen
- Mit: ,
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