Keine Sorge, mir geht's gut

Keine Sorge, mir geht's gut
Irgendetwas stimmt mit Lilis Eltern nicht. Als sie ihre Tochter nach den Sommerferien am Busbahnhof abholen, geben sie sich betont normal. Doch die 19-Jährige merkt sofort, dass die Stimmung gedrückt ist. Ihr Zwillingsbruder Loïc, so die Eltern, sei sang- und klanglos verschwunden. Nach einem heftigen Streit, bei dem es wie üblich um das leidige Thema Unordnung gegangen sei.
Mit einem Mal ist Lilis gute Ferienlaune wie weggeblasen. Sie kann und will nicht glauben, dass ihr geliebter Bruder weglaufen würde, ohne einen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Er werde sich schon melden, trösten sie die Eltern, doch Lili will nicht zur Tagesordnung übergehen. Sie hinterlässt Loïc eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf auf seiner Mailbox. Doch er meldet sich nicht und bleibt wie vom Erdboden verschluckt.
Als Tage zu Wochen werden schlägt Loïcs unerklärliche Abwesenheit Lili immer mehr aufs Gemüt. Spannungen und Streitigkeiten kennzeichnen zunehmend das Verhältnis zu ihrem Vater Paul (Kad Merad), der im Gegensatz zu seiner hilflos-überforderten Frau Isabelle (Isabelle Renauld) relativ unbeteiligt wirkt. Lili wird zunehmend depressiver und lehnt schließlich auch die Nahrungsaufnahme ab.
Und dann endlich eine Postkarte mit der Nachricht „Keine Sorge, mir geht's gut.“, unterzeichnet von Loïc. Er sei mit seiner Gitarre unterwegs, bleibe mal ein paar Tage in dieser, mal in jener Stadt – je nachdem, wie gut es ihm dort gefalle. Er habe es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten. Diese lang ersehnten Zeilen sind die erste Nachricht von vielen, die fortan mit schöner Regelmäßigkeit eintreffen.
Lili geht es zunehmend besser. Doch sie verweigert sich ihrem alten Leben, führt eine Existenz in der Schwebe, so als könnte sie erst dann wieder Glück empfinden, wenn ihr Bruder zurückkehrt. Oder wenn sie ihn gefunden hat. Sie hängt das Studium an den Nagel, nimmt einen Job als Supermarkt-Kassiererin an, zieht in eine eigene Wohnung. Und verliebt sich zögerlich in Thomas (Julien Boisselier), den Ex-Freund ihrer Freundin Léa (Aïssa Maïga). Als Lili im Sommer eine Karte aus der Normandie erhält, macht sie sich heimlich auf den Weg dorthin. Sie fragt Straßenmusikanten und forscht in billigen Hotels. Bis sie Loïc schließlich im strömenden Regen an einem Briefkasten zu sehen glaubt...

Kurzinfos

  • Frankreich 2006
  • FSK (frei ab): 12
  • Laufzeit: 96 min
  • Regie: Phillippe Loiret
  • Mit: Mélanie Laurent, Kad Merad, Julien Boisselier, Isabelle Renauld,
  • Startdatum: 22.03.2007
  • Filmwebseite

Meinungen und Kommentare zum Film

(Aktuelle Bewertung: 3 von 5 Augen bei 2 Bewertungen. 3 Kommentare. )

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Fede am 08.04.2007 14:37

leicht strange aber unbedingt anschauen!

Luisa am 07.04.2007 09:39

Die Spannung, die sich über den ganzen Film hinschlich brachte nur ein schwaches enttäuschendes Ende, da der Inhalt zum Film eindeutig zuviel versprach. Dafür schienen die Blicken und Gesten Bände zu sprechen und der Soundtrack verlieh anhaltende Gänsehaut.

Philipp am 02.04.2007 10:20

Hab schon lange keinen Film mehr gesehen, der so traurig und gleichzeitig aber auch so spannend war. Trotz einer Geschichte, die aus dem realen Leben gegriffen scheint. Unbedingt ansehen!