Roger & me

Roger & me
Flint, Michigan, USA ist nicht nur der Geburtsort von General Motors, sondern auch der des gefürchteten Dokumentarfilmers Michael Moore ("Bowling for Columbine"). Als der Vorsitzende von General Motors, Roger Smith, 1989 die Schließung des Werks in Flint bekannt gibt und 35.000 Menschen arbeitslos zu werden drohen, reist Moore aus San Francisco an, wo auch er gerade als Redakteur einer Zeitschrift gefeuert worden war. Mit seiner Abfindung, dem Verkauf seines Hauses und wöchentlichen Bingo- Spielen beginnt er "Roger and Me", eine schwarze ideologiekritische Satire über Ungerechtigkeiten im amerikanischen Wirtschaftssystem zu drehen, der zum bis dato finanziell erfolgreichsten Dokumentarfilm aller Zeiten wird.

Kurzinfos

  • USA 1989
  • Laufzeit: 90 min
  • Regie: Michael Moore
  • Mit: ,

Meinungen und Kommentare zum Film

(Aktuelle Bewertung: 3 von 5 Augen bei 10 Bewertungen. 1 Kommentare. )

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Fischkopf am 02.09.2003 14:20

Ein typischer Moore: tragik-komische Anprangerung sozialer Mißstände. Wer bislang nicht am Turbo-Kapitalismus zweifelte, der tut es nach diesem Film. Moore gelingt es, den (eigentlich unnötigen) Niedergang einer einst blühenden Stadt und deren verzweifelte, oft unfreiwillig komische, Versuche diesen aufzuhalten auf unterhaltsame Weise darzustellen. Man muß oft lachen, hat aber gleichzeitig deshalb ein schlechtes Gewissen. Moore entlarvt ein Wirtschaftsystem, in dem Profit um jeden Preis gemacht werden soll, der Mensch aber nichts gilt. Die Arbeiter, die einst wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens beitrugen, werden mit einem Fußtritt in die Arbeitslosigkeit und Armut befördert, ihr Heimatort verfällt innerhalb kürzester Zeit und wird beinahe zurGeisterstadt. Gleichzeitig lassen einige wenige Privilegierte (sprich: Geldsäcke) Kommentare a là "wer Arbeit will findet auch welche" ab. Ein Hohn angesichts der hoffnungslosen Situation. Der Film ist schon ein paar Jährchen alt, paßt aber auch irgendwie zur gegenwärtigen Situation in unserem Land (auch wenn es hier - noch - nicht ganz so böse aussieht und unser Sozialsystem wesentlich besser ist als das der USA). Man muß nicht unbedingt Anhänger linker Doktrinen sein, um diesen Film interessant zu finden.